FII, Faktor II - Aktivität
Anforderung
Citrat (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Routineuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, werktags
Akkreditierung
Referenzintervall
♀/♂ | 66.0 | - | 112.0 | % | bis 7 Monate |
♀/♂ | 83.0 | - | 132.0 | % | bis 13 Monate |
♀/♂ | 85.0 | - | 126.0 | % | bis 6 Jahre |
♀/♂ | 78.0 | - | 121.0 | % | bis 11 Jahre |
♀/♂ | 78.0 | - | 132.0 | % | bis 19 Jahre |
♀/♂ | 70.0 | - | 120.0 | % | ab 19 Jahre |
Präanalytik
Achtung! Gerinnungsanalysen sind besonders störanfällig auf Fehler in der Präanalytik (u.a. Blutentnahme und Probentransport).
Bitte beachten Sie folgenden Hinweise:
- Blutabnahme unter möglichst stressarmen Bedingungen durchführen.
- Kurze Stauzeiten einhalten.
- Möglichst großvolumige Kanülen verwenden.
- Citratblut nicht zuerst abnehmen.
- Bei der Abnahme auf das korrekte Füllvolumen achten.
- Röhrchen direkt nach der Abnahme durch vorsichtiges Schwenken gründlich mischen.
- Sofortige Einsendung des Citratbluts ins Zentrallabor. (Das Rohrpost-System darf verwendet werden).
- Haltbarkeit je nach Parameter 4-12 Stunden.
Analytik
Zur Erfassung der Wertlagen > 150% ist für die Faktoren (II, V, VII, X, XI und XII) ein zusätzlicher Verdünnungsschritt erforderlich, der herstellerseits nicht CE-IVD/IVD-R abgesichert und somit nicht akkreditiert ist. Bitte beachten Sie den entsprechenden Kommentar auf dem Laborbefund.
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
Faktor-II-Mangel
- unklare Blutungsneigung
- Unklare aPTT-Verlängerung
- Unklare Verringerung des Quick Wertes
- Marcumar-Behandlung
- Synthesestörungen der Leber
- Vitamin-K-Mangel
- Vorliegen von Lupusantikoagulanzien
med. Bewertung
FII < 70 %: selten angeborener Faktor II-Mangel, häufiger erworbener Faktor II-Mangel (z.B. bei Leberfunktionsstörung, Vitamin-K-Mangel, DIC)
FVII > 150 %: u.a. reaktiv, nach Vitamin-K-Gabe
In der Literatur finden sich vereinzelt Hinweise darauf, dass erhöhte Faktor-II-Aktivitäten mit einem leicht erhöhten Risiko für Thrombosen (Thrombophilie) assoziiert sein können. Zur weiteren Diagnostik sollte die molekulargenetische Untersuchung (Mutation G20210A im Faktor-II-Gen) angeschlossen werden.
Eine Übersicht über die Beeinflussung von Faktorenanalysen durch DOAKs und weitergehende Informationen finden Sie im Leistungsverzeichnis des Zentrallabors unter Einflussfaktoren auf Gerinnungstests.
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage
- [2] Appel I.M. et al. Age dependency of coagulation paramters during childhood and puberty. JTH 2012; 10: 2254 - 63.