DIGO Digoxin
Anforderung
Li-Heparin-Plasma oder Serum (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Anforderung bei Lebensgefahr: Befund nach 45 Minuten, täglich
- Anforderung auf Notfall: Befund nach 60 Minuten, täglich
- Basisuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, täglich
Akkreditierung
Referenzintervall
Präanalytik
Digoxin-ähnliche immunreaktive Substanzen (Digoxin-like immunoreactive substances, DLIS) wurden im Blut von Patienten mit Nierenversagen, Leberversagen und bei Schwangeren im 3. Trimester gefunden. DLIS können zu falsch hohen Digoxinwerten führen. [1].
CAVE!
ECLIA Methoden nutzen die Streptavidin-Biotin Technologie!
In supraphysiologischen bzw. therapeutischen Dosen eingenommenes Biotin kann zu einer Verfälschung von Testergebnissen führen, welche auf der Streptavidin-Biotin Technologie basieren. Weitere Informationen erhalten Sie über die Leitstelle des Zentrallabors beim zuständigen Laborarzt.
Stabilität
- 2-8 °C
- 2 Tage
Serum/Plasma - -20 °C
- 6 Monate
Serum/Plasma
Analytik
Bestimmung durch Elektrochemilumineszenz-Immunoassay am Cobas® 8000, Modul e 801 (Roche).
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
- Monitoring einer Therapie mit Digoxin, z.B. bei einer Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern
- V.a. Digitalis-Intoxikation
med. Bewertung
Therapeutischer Bereich: 0,6-1,2 μg/l [2,4]
Aus 10 % einer verabreichten Digitoxin-Dosis entsteht bei der hepatischen Metabolisierung Digoxin. Eine Bestimmung des Digoxin-Spiegels unter alleiniger Digitoxin-Therapie führt daher zu einem messbaren Digoxin-Spiegel. [3]
Es kann eine Kreuzreaktionen mit Digitoxin bei der Bestimmung von Digoxin im Immunoassay auftreten. [3]
Für weitere Interferenzen beachten Sie bitte die Herstellerangaben des verwendeten Analyts unter method-sheet-cobas (roche.com) (Seite 3, Einschränkungen des Verfahrens - Interferenzen).
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage
- [2] Lothar Thomas, Labor und Diagnose 2020, Frankfurt 2021, Online-Ausgabe (aufgerufen am 05.05.2022), Kapitel 40, Tabelle 40-2, https://www.labor-und-diagnose-2020.de/k40.html
- [3] Greiling, Gressner; Lehrbuch der Klinischen Chemie und Pathobiochemie, Schattauer, 1995, 3. Auflage, S. 1371 f.
- [4] Dickstein K, Cohen-Solal A, Filippatos G, et al. ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure 2008: the Task Force for the Diagnosis and Treatment of Acute and Chronic Heart Failure 2008 of the European Society of Cardiology. Developed in collaboration with the Heart Failure Association of the ESC (HFA) and endorsed by the European Society of Intensive Care Medicine (ESICM). Eur Heart J 2008;29:2388-2442.